Lachen kann das Immunsystem stärken!
Was ist, wenn wir im Stress sind und absolut nicht in der Stimmung, zu lachen sind? Kann es auch schon helfen, gute Miene zum bösen Spiel zu machen? Reicht auch ein falsches Lächeln schon aus?
„Die Idee, dass Lachen und Humor therapeutische Wirkung haben, geht zurück bis in biblische Zeiten“, erklärt Lee Berk vom Center for Neuroimmunology der kalifornischen Loma Linda University. Auch heute werde in der wissenschaftlichen Literatur und in den Medien immer wieder über die heilsame Wirkung des Lachens berichtet. Systematisch sei diese Frage allerdings bisher nur in Teilen untersucht worden.
Klar ist immerhin, dass ein herzhaftes Lachen unser Immunsystem in Schwung bringt. Kalifornische Forscher haben dies 2001 in einem Versuch mit 52 Freiwilligen herausgefunden. Hatten die jungen Männer sich gerade einen lustigen Film angesehen und dabei gelacht, waren in ihrem Blut verschiedene Zellen des Immunsystems, darunter auch die zur Krankheitsabwehr wichtigen Killerzellen, deutlich aktiver als zuvor.
Ausgiebiges Lachen kann sogar gegen Schmerzen helfen. Denn es regt den Körper dazu an, körpereigene Opioide und damit schmerzhemmende Signalstoffe auszuschütten, wie britische Forscher herausfanden. Die Schmerzschwelle von Probanden lag in ihrem Experiment nach einer Episode des Lachens deutlich höher als bei denjenigen, die zuvor nicht gelacht hatten.
Normalerweise schaffen wir es ja nur selten, in einer stressigen Situation echt und ausgiebig zu lachen. Wie Berk berichtet, gibt es tatsächlich Hinweise darauf, dass auch ein gezwungenes Lachen oder Lächeln schon einen Effekt hat. In der betreffenden Studie wurden 22 Versuchspersonen gebeten, jeweils auf Kommando zu lachen, zu lächeln oder aber wie ein Wolf zu heulen. Jeweils vorher und nachher wurden die Probanden ausführlichen Befragungen und Tests unterzogen, um ihre jeweilige Gemütslage zu ermitteln.
„Das Ergebnis zeigt, dass Lächeln auch dann unseren körperlichen Zustand beeinflusst, wenn wir gar nicht merken, dass wir lächeln“, erklärt die Forscherin. Denn bei allen Probanden, die Essstäbchen gehalten hatten, blieb der Puls während der Stressaufgaben deutlich niedriger als bei Kontrollpersonen, die die Aufgaben ohne Essstäbchen absolviert hatten. Auch der subjektiv empfundene Stress hatte sich durch das Verziehen der Gesichtsmuskeln verringert.